Aufgrund der schönen Wettervorhersage haben sich drei Paddlerinnen des Post-SV Bonn kurzerhand entschlossen, drei Tage als Gepäckfahrt auf der Ruhr zu paddeln. Die Ruhr ist ein grünes Paddelrevier, das quasi vor der Haustür liegt und sogar näher als die Mosel ist. Ein Paddelbericht von Lisa
Tourbeschreibung
Hinweis: Im Anschluss an die Tourenbeschreibung folgt eine Beschreibung aller Bootsgassen und Umtragestellen inklusive Fotos als Service für diejenigen, die ebenfalls auf der Ruhr paddeln wollen.
Fotos: Hier findet Ihr die Fotos der Tour
Wegen der Corona-Pandemie planen wir die Tour so, dass wir an den wenigen Campingplätzen der Ruhr übernachten können, da viele Kanustationen und Bootshäuser wahrscheinlich noch geschlossen haben. Leider hat dieser Plan einen Schönheitsfehler: es ist nicht nur Corona-Pandemie, sondern auch NRW-Sommerferien, und alle Campingplätze sind ausgebucht. Also heißt es, die Kanuvereine an der Ruhr abzutelefonieren und anzumailen, was leider deutlich mehr Aufwand als geplant war. Viele haben tatsächlich noch ihre Kanustation geschlossen, aber drei Vereine bieten uns Frauen Unterschlupf, die Tour kann also doch noch starten! Herzlichen Dank dafür an die Vereine!!
Freitag nachmittag nach der Arbeit treffen wir uns im Bootshaus, laden Boote und Gepäck und fahren ab in den Ruhrpott. Wir schauen uns die Aussatzstelle in Mülheim am Wasserbahnhof an, die mitten in der City liegt und etwas schwer zu finden ist, und finden doch noch einen kostenlosen Parkplatz in den Seitenstraßen für das Umsatzauto. Dann fahren wir weiter Richtung Witten und erreichen staubedingt erst um 20 Uhr unseren Zielort, den Kanu- und Skiclub Witten, direkt an der Ruhr gelegen, mit schönem Zeltplatz auf einer Wiese an der Ruhr, alternativ vier Stockbetten mit acht Schlafplätzen in einem Raum. Wir richten das Nachtlager und trinken noch ein Kaltgetränk aus Vereinsbeständen an der Treppe zur Ruhr, bevor wir uns zu den anwesenden Wittenern gesellen und Kanu- und Flußgeschichten austauschen.
Samstag, 18. Juli, Witten – Überruhr
Um sieben Uhr stehen wir auf, um neun Uhr sind wir auf dem Wasser, schließlich haben wir fast dreißig Kilometer, fünf Bootsrutschen und eine Umtragestelle vor uns und wollen um elf Uhr Dietmar auf dem Kemnader See treffen, der zufälligerweise für heute eine Tagestour auf der Ruhr plant. Die Boote laden wir bequem unten auf der Treppe des KSC Witten und ab geht es. Noch hat die Ruhr etwas Strömung, doch das täuscht. Nach vier Kilometern kommt die erste Bootsgasse, für Sabine und mich Neuland. Susanne kennt Bootsgassen schon von der Lahn. Wir steigen erst mal aus und beschauen uns das ganze, Sabine umträgt lieber, ich entschließe mich herzklopfend zum Fahren. Im Vorfeld haben wir uns schon viel Gedanken gemacht, ob die sechs Bootsgassen überhaupt mit beladenen laminierten Seekajaks fahrbar sind (statt mit den robusten PE-Leihkanadiern, die überall auf der Ruhr unterwegs sind) oder ob wir jede umtragen sollen, um unsere Boote zu schonen. Sicherheitshalber habe ich genug Duck Tape eingepackt!! Nun gut, Augen zu und durch. Ich fahre nach Susanne herunter und versuche, mein Boot mit Heckruder zu steuern, trotzdem zieht es mich unhaltsam nach rechts, so dass ich mich dort reflexartig mit dem Paddel von der Betonmauer abstoße. Erste Macke im Paddel! Ansonsten komme ich gut runter, unten ist aufgewühltes, pilzendes Wasser, das ich aber sofort sicher passiere. Sabine hat aufgrund des unruhigen Wassers an der Einstiegstelle etwas Probleme, ins Boot zu kommen und beschließt, die übrigen Bootsgassen ebenfalls zu fahren. Kurz nach der Bootsgasse fahren wir auf den Kemnader See heraus, einem Stausee, der von einer sehr hohen Wasservogel-Population dominiert wird. Überall Federn im Wasser, Susanne fischt eine große Schwanenfeder heraus und steckt sie sich ins Haar. Fortan werden wir öfters mit Indianergeheul begrüßt 🙂
Die Bootsgasse am Ende des Kemnader See fordert uns heraus, da das Signal auf „Störung“ steht. Wir steigen aus, besehen das ganze und entschließen uns zu fahren, was sich als total easy herausstellt. Unten lassen wir uns treiben und warten auf Dietmar, der kurz vor der Umtragestelle am Blankensteiner Wehr zu uns stößt. Nach dem Wehr zeigt sich die Ruhr von ihrer schönsten Seite, sehr grün, viele Wasservögel, viele Mäander, viele Buhnen und Buchten, kleinere Schwälle. So grün hätte ich die Ruhr nicht erwartet! Von der Industriekultur, die ich mit der Ruhr verbinde, ist nicht mehr viel sichtbar. Gelegentlich sieht man einen alten Industrieschornstein oder einen Förderturm, das ist alles.
Es folgt die Bootsgasse Hattingen, das Highlight der Tour (Beschreibung und Fotos siehe unten). Sehr breit, sehr schnell, sehr wellig, sehr nass, viel Spaß! Weiter geht es mit kleineren Schwällen. Kurze Mittagspause auf einer Kuhwiese. Ein Einhorn-Schwimmring treibt herrenlos vorbei, die Besitzer in den folgenden Leihkanadiern geben alles und schaffen es, das Einhorn wieder an Bord zu nehmen. Mission Unicorn completed! Dietmar verlässt uns, damit er seinen Termin mit seinem Shuttlebunny einhalten kann, wir paddeln gemächlich weiter und passieren trinkende Heckrinder und den Isenburger Schwall, der vom Langboot aus gar nicht besonders aussieht.
Auffällig viele Sauf- und Partyboote sind unterwegs, es ist Samstag und schönstes Wetter. Jetzt geht es längere Strecken geradeaus, wir passieren zwei weitere Bootsgassen, wobei die letzte in Horst mit einer deutlichen Querströmung im Unterwasser aus dem Rahmen fällt. Kurz danach erreichen wir nach 27 km unser Ziel, die Freien Wasserfahrer Essen-Steele, die allerdings nicht in Steele, sondern in Überruhr ihr Bootshaus haben. Wir werden freundlich aufgenommen, das Bootshaus liegt sehr schön direkt an der Ruhr, mit einer schönen Terrasse mit Ruhrblick und einem kleinen Zeltplatz. Nur der vielbefahrene Ruhrtalradweg trennt die Terrase von der Ruhr, genauso wie bei uns in Bonn! Wir packen aus, legen die Boote auf die Terrasse, springen schnell zur Abkühlung in die Ruhr (die Strömung ist beim Schwimmen doch deutlich merkbar), duschen und erkunden ein wenig die Umgebung, nehmen einen Aperitiv in einem Biergarten und packen unsere Kocher auf der Terrasse aus, um uns ein Abendessen zu kochen. Lange noch sitzen wir auf der Terrasse und genießen die Abendstimmung.
Sonntag, 19. Juli Überruhr – Essen-Werden
Heute haben wir es nicht so eilig, wir haben nur 18 km vor uns. Wir paddeln entspannt den großen Ruhrbogen entlang und treffen andere Kanuten und Ruderer. Nach neun Kilometern steigen wir am Anfang des Baldeneysees beim TVK, dem Turnverein Kupferdreh aus und machen eine Mittagspause. Das war ein guter Tipp der Freien Wasserfahrer, der Turnverein hat nämlich neben einer sehr schönen Anlegestelle auch eine eigene Restauration, das Cafe Seeblick. Kurz entschlossen essen wir hier sehr lecker zu Mittag und fahren nach zwei Stunden dann weiter. Auf einer Slalomstrecke stellen wir wie erwartet fest, dass ein Biscaya sich nicht sehr gut zum Slalomfahren eignet :-). Dann weitet sich der Baldeneysee, die ersten Segler tauchen auf. Die Fahrrinne für Motorboote ist rechts am Seeufer. Schnell stellen wir fest, dass wir nicht, wie geplant, auf kürzestem Weg den See queren können, da wir uns dort mitten im Revier der Segelboote befinden, die ständig vom linken Ufer bis zur Fahrrinne rechts kreuzen und wieder zurück. Also schließen wir uns den ortskundigen Paddlern an und fahren rechts neben der Fahrrine am rechten Seeufer weiter. Es ist Sonntag und Hochsommer, hier ist die Hölle los. Kein Wunder, es ist schließlich sehr schön hier! Alle Cafes und das Strandbad platzen aus allen Nähten. Segelboote und Verleihkanus überall, bei Wind von 4 Beaufort, in Böen fünf freuen sich die Segler. Wir freuen uns weniger, da es für uns Gegenwind ist! Rechts am Ufer ist fast kein Durchkommen mehr vor lauter Wasserpest (Eloda nuttallii), das Boot wird ausgebremst, am Paddel hängt jeweils ca. ein Kilo Wasserpest. Die zahlreichen Schwäne und Kanadagänse freut es, sie gründeln und grasen. Der Baldeneysee muss regelmäßig gemäht werden, just am Montag nach unserer Paddeltour schickt der Ruhrverband wieder zwei Mähboote auf den Baldeneysee, für uns leider zu spät.
Am Ende des Sees kommt die Staumauer und eine aufregende Umtragestelle quer durch einen Tunnel durch den Brückenpfeiler der Schleuse. Ein- und Ausstiegsstelle sind jedoch sehr bequem (s.u.). Eine Etage tiefer auf der Ruhr ist es komplementär zum Treiben auf dem See oben. Es ist windstill, gemütlich schlängelt sich die Ruhr durch die grünen Parkanlagen, Familien picknicken am Ufer, Tretboote überall. Nur anderthalb Kilometer unterhalb der Staumauer liegt unsere Übernachtungsmöglichkeit. Fast paddeln wir daran vorbei, im letzten Moment sehe ich noch das Schild „Kanustation“. Wir legen bei den Wanderfalken Essen-Werden an, die sich auf Kanu-Polo und SUP spezialisiert haben, es gibt aber auch eine kleinere Wanderfahrerabteilung. Ein Haus in sehr schöner Lage, mit schönem Garten. Wir duschen und begeben uns auf eine Erkundungstour durch Werden und besichtigen die Abtei Werden aus dem 10. Jahrhundert. Anschließend bummeln wir durch die Altstadt, genießen ein Eis und kehren auf die schöne grüne Wiese der Wanderfalken zurück, wo wir den Abend chillend verbringen. Nach dem reichhaltigen Mittagessen kochen wir nicht mehr.
Montag, 20. Juli, Werden – Mülheim
Um 10 sind wir wieder auf dem Wasser, es liegen noch 15 km vor uns. Durch grüne Wiesen paddeln wir bis Kettwig, wo uns die letzte Umtragestelle der Tour erwartet. Entgegen der Angaben im Jübermann dürfen wir nicht geschleust werden. Also wieder anladen, Bootswagen aufbauen, eine Hoppelstrecke umrollern, wieder einsetzen. Ein einlaufendes Schiff der weißen Flotte zieht uns dazu noch das ganze Wasser weg. Hinter uns folgen Ruderer, es sind die einzigen Ruderer auf der Tour, die wir umtragen sehen. Nach Kettwig wird es sehr ländlich, keine Siedlungen mehr, nur noch Wiesen. Vereinzelt ein Campingplatz. Man sieht deutliche Renaturierungsversuche, auch hier wieder viele Wasservögel, wir sehen sogar einen Eisvogel. Hoch oben über uns überspannt die A 52 das Ruhrtal. In Mülheim wird es städtischer, wir paddeln durch die Stadt bis zum Wasserbahnhof. Aussteigen dank der Bootsrolle kein Problem. Mit Autorückholen und -umsetzen vergehen zwei Stunden. Wir laden die Boote samt Gepäck und gönnen uns zum Abschluss noch ein Eis in der Eismanufaktur. Mit Salzbutterkaramell, Sanddorn-Karamell und Zitrone ein krönender Abschluss! Die Rückfahrt nimmt nicht mal eine Stunde über die A3 in Anspruch. Die Ruhr ist ein Paddelrevier, das quasi vor der Haustür liegt und sogar näher als die Mosel ist.
Organisatorisches
Als Planungsgrundlage diente uns der Jübermann-Tourenatlas Rhein-Mosel, TA3, 1. Aufl. 2016 sowie die entsprechenden Aktualisierungen auf der Jübermann-Website. Die Tour befindet sich auf den Seiten 50+51 des Atlasses. Die Ruhr ist kilometriert mit kleinen weißen Kilometersteinen.
Strecken
Samstag: KSC Witten, 72,3 – Freie Wasserfahrer Essen-Steele 45,6 =26,7 km
Sonntag: Freie Wasserfahrer Essen-Steele – Wanderfalke Essen-Werden 27,7 = 17,9 km
Montag: Wanderfalke Essen-Werden – Wasserbahnhof 12,7 (Ausstieg rechts) = 15,1 km
Ausstiegsstelle
Die Ausstiegsstelle ist am Wasserbahnhof in Mülheim in der Ruhr, Jübermann-Skizze Nr. 29. Vor der Schleuse auf der rechten Seite befindet sich eine kleine Treppe sowie eine Bootsrolle, mit der man die beladenen Boote ohne Probleme aus der Ruhr ziehen kann.
Anfahrt/Parken/Toiletten
Über die o.g. Angabe im Navi findet man problemlos zur Ausstiegsstelle. Die meisten Parkplätze in der Umgebung sind kostenpflichtig, in den Seitenstraßen gibt es jedoch auch kostenlose Parkplätze für das Umsatzauto. Weitere Pluspunkte dieser Aussatzstelle: auf der anderen Seite der Brücke der Schleuse beim kostenpflichtigen Parkplatz gibt es ein Toilettenhäuschen. Und an der Brücke gibt es eine hervorragende Eisdiele: die Eismanufaktur !
Bootsgassen/Bootsrutschen
Die meisten Bootsgassen (mit Ausnahme der in Hattingen) sind zu schmal zum Paddeln. Es empfiehlt sich, vor Passage Steuer oder Skeg einzuziehen und die Paddelsicherung zu lösen, damit man notfalls das Paddel wegwerfen kann. Als Steuerschlag eignet sich nur das Heckruder. Es folgt eine genaue Beschreibung aller sechs Bootsgassen inklusive Fotodokumentation, damit man sich selbst ein Bild machen kann und weiß, was einen erwartet!
Bootsgasse Herbede
(Jübermann-Skizze Nr. 20).Bei der Anfahrt ist links das Wehr, in der Mitte eine Insel und rechts die Schleuse. Die Bootsgasse befindet sich links von der Schleuse. Die Ampel steht auf Dauergrün. Unten wird man leicht nach rechts gezogen, relativ viel Strömung im Unterlauf, was das Wiedereinsetzen nach dem Umtragen erschwert. Besser durchfahren statt umtragen! Die Bootsgasse ist viel zu schmal zum Paddeln.
Bootsgasse Kemnader Stausee
(Jübermann-Skizze Nr. 21). Man fährt direkt auf das Wehr zu, die Bootsgasse ist links vom Wehr mit Selbstbedienung. Wir ziehen die Selbstbedienung, aber die Ampel springt nicht auf Grün, sondern zeigt kein Licht. Ein Hinweisschild besagt: kein Signal = Störung. Also heißt es aussteigen, Boote an Land wuchten und nachsehen. Die Umtragung ist zwar möglich, wir messen jedoch mit einem Paddel die Tiefe entlang der Bootsgasse. Sie beträgt immer mindestens ein Paddelblatt. Wir entscheiden also, die Bootsgasse zu fahren. Als wir wieder zu unseren Booten oberhalb kommen, passieren einige Leihboot-Canadier, sie hatten die Auskunft des Verleihers bekommen, die Bootsgasse sei fahrbar. Wir steigen wieder in die Boote und fahren die Bootsgasse hinab. Sie ist sehr schmal, Paddeln ist nicht möglich, man muss das Bugruder einsetzen. Die Passage stellt sich als vollkommen harmlos heraus. Unten könnte man auch problemlos wieder einsetzen.
Bootsgasse Hattingen
(Jübermann-Skizze Nr. 23). Die Bootsgasse in Hattingen ist die breiteste, längste und wildeste auf der Ruhr. Sie hat ordentlich Wumms und macht Spaß! Man fährt auf das Wehr zu, das auf der linken Seite liegt. Rechts ist die Bootsgasse, sehr gut ausgeschildert, ganz rechts daneben die Treidelgasse (Befahren verboten). Es gibt kein Ampelsystem, man kann herunterfahren, wenn man sieht, dass die Vorderfrau gut unten angekommen und den Auslauf geräumt hat.
Bootsgasse Dahlhausen
(Jübermannskizze Nr. 24). Man fährt auf das Wehr zu. Die Bootsgasse ist ganz rechts neben dem Wehr. Sie hat keine Ampel und ist daueroffen, kurz und harmlos.
Bootsgasse Steele-Horst
(Jübermann-Skizze Nr. 25). Man fährt auf die Absperrung vor dem Wasserkraftwerk zu. Ganz links ist die Schleuse, zwischen Schleuse und Absperrung ist die Bootsgasse. Sie funktioniert mit Selbstbedienung. Die Ampel regelt nicht den Wasserstand, sondern den Abstand zwischen den Booten. Unten am Wehr kommt eine Querströmung von rechts, es ist die schwierigste Passage von allen sechs Bootsgassen. Letztes Jahr hat es hier einen bösen Unfall gegeben, jedoch in der Bootsgasse, nicht im Auslauf.
Bootsgasse Steele
(Jübermannskizze Nr. 26). Die letzte Bootsgasse ist nicht auf Anhieb zu finden. Man fährt auf ein endloses Wehr zu und muss sich rechts halten. Erst nach einer Kurve sieht man ganz rechts den gesperrten Auslauf in das Wasserkraftwerk. Nun ist man zwischen zwei Inseln. Wenn man den gesperrten Auslauf links passiert hat, fährt man auf die Schleuse zwischen den zwei Inseln zu. Die Bootsgasse befindet sich rechts neben der Schleuse. Hier handelt es sich um eine echte Selbstbedienung. Der Zug an der Kette löst den Wasserablauf aus, indem die Absperrung der Bootsgasse nach unten versenkt wird. Das Wasser fließt im Schwung die trockene Bootsgasse herunter, wenn die Ampel grün wird, kann man davon ausgehen, dass das Wasser nun das Ende der Bootsgasse erreicht hat. Wir fahren problemlos herunter. Wenn man umtragen möchte: Die Einsatzstelle unten ist relativ hoch, das Einsteigen wäre beschwerlich.
Umtragestellen
Wehr Blankenstein
(Jübermannskizze Nr. 22). Hier ist der Jübermann nicht mehr aktuell. Die Schleuse, die 2018/2019 als Selbstbedienungsscheuse umgebaut werden sollte, ist immer noch defekt. Statt der eingezeichneten Umtragestelle ist nun die neue Umtragestelle auf der rechten Seeite direkt vor der Schleuse. Sowohl Ein- als auch Ausstiegsstelle sind nagelneu, flach, bequem und mit Holz an der Seite abgepolstert. Die Umtragung per Bootswagen ist möglich, oben jedoch holperig über Kopfsteinpflaster und relativ steil wieder runter. Wir nutzen die Bootswagen deshalb zu zweit, eine vorne eine hinten.
Essen-Werden Baldeneysee
(Jübermannskizze Nr. 27). Am westlichen Ende des Baldeneysees versperrt eine Staumauer die Weiterfahrt. Man hält sich eher rechts. Auf der linken Seite ist das Wehr/die Staumauer, dann folgt die Schleuse und rechts von der Schleuse das Wasserkraftwerk. Man fährt direkt auf den rechten Pfeiler der Schleuse zu, vor diesem Pfeiler ist eine komfortable Ausstiegsstelle mit Metallgittern, an der Schmalseite sogar mit zwei Bootsrollen. Über die Bootsrollen kann man die beladenen Boote ganz einfach auf das Metallgitter ziehen. Dann Bootswagen aufbauen, Boote darauf schnallen. Die Umtragung geht direkt durch einen Tunnel durch den rechten Schleusenpfeiler (s. Bild). Der Tunnel geht steil nach unten, deshalb besser jedes Boot zu zweit rollen, damit der Hintermann mit seinem Gewicht das Boot abbremsen kann. Unten ist ein ebenfalls bequemer Einstieg, wo man die Boote einfach ins Wasser legen und vom Steg einsteigen kann.
Kettwig
(Jübermannskizze Nr. 28). Die Umtragestelle ist links vom Wehr. Auf der rechten Seite des Wehrs ist die Schleusung. Entgegen der Angabe im Jübermann werden muskelbetriebene Fahrzeuge wie Ruderboote und Kanus nicht mitgeschleust, das erfahren wir durch einen Telefonanruf an der Schleuse. Also gilt es, die Umtragestelle ganz links vom Wasserkraftwerk anzusteuern. Die Anfahrt ist sogar ausgetonnt. Bequemer Ausstieg über eine Rampe, dann per Bootswagen oben über die Straße und über einen sehr holperigen Weg wieder runter zur Einsatzstelle. Auch hier ist ein Rollern zu zweit zu empfehlen.