Am letzten Februarwochenende haben wir unsere Wuppertour vom 9. Dezember 2019 fortgesetzt, diesmal von Wupperhof bis fast zur Mündung. Eine schöne spritzige Fahrt bei einem Wasserstand von ca. 1,65 m (Pegel Obladen).
Befahrensregeln
Hier gelten besondere Befahrensregeln. Der Pegel Opladen muss mindestens 60 Zentimeter betragen. Neben dem Wupperschein (s. Bericht zur oberen Tour), der bis Leichlingen gilt, wird für das Befahren der unteren Wupper von Opladen bis Leverkusen eine kostenpflichtige Genehmigung benötigt, die für ein Jahr gültig ist und im voraus bei der Stadt Leverkusen beantragt werden muss. Die Genehmigung gilt bis zur Endausstiegsstelle Rehbockanlage in Opladen. Eine Weiterfahrt bis zur Mündung ist mit einem gebührenfreien Zusatzantrag möglich, ist aber nur vom Oktober bis Februar erlaubt, und dann auch nur, wenn der Peggel Opladen mindestens 100 cm beträgt. Unser Wanderwart hat für unseren Verein für 2020 eine entsprechende Genehmigung beantragt und bewilligt bekommen. Vom März bis September ist die Fahrt von Rehbockanlage bis zur Wuppermündung aus Vogelschutzgründen nicht gestattet.
Tourbeschreibung
Wir sind mit fünf Kurzbooten unterwegs, drei Männer und zwei Frauen. Für längere Boote ist die Tour nicht geeignet, vor allem das letzte Stück dürfte schwierig werden.
Das Umsatzauto wurde zum Aussatzort gebracht: Burgstraße 4C, 51371 Leverkusen, ein Kriegerdenkmal für den 1. Weltkrieg ist unübersehbar. Dort kann man an der Straße parken. Dann weiter mit den Autos mit den Kajaks zum Einsatzort.
Einsatzort: Wupperhof, Parkplatz Wupperhof, 42659 Solingen (L 427 Odentaler Weg)
Ein großer Parkplatz an der L 427, bequeme Einstiegstelle mit großen Stufen, direkt danach kommt die Brücke der L 427.
Die Wupper ist mit dem heutigen Pegelstand von ca. 1,65 m sehr flott unterwegs, das ist mehr als ein Meter über dem Mindestpegel! Die 21 km bis zur Autobahnbrücke fahren wir in zwei Stunden. Der hohe Wasserstand bedeutet auch, dass wir keine Umtragestellen haben, im Gegensatz zur oberen Tour! Die Wupper ist ziemlich breit, auch wenn mal ein Baum ins Wasser ragt, ist Platz genug zum Ausweichen da.
In Wupperhof gestartet, kommt nach knapp sechs Kilometern das Wehr in Wipperkotten, wo wir letztes Mal die Tour beendet haben. Die Umtragestelle ist ganz links am Wehr. Dort befindet sich auch eine Fischtreppe mit Steinschüttung. Bei dem heutigen Pegelstand ist die Fischtreppe gut fahrbar, aber mit einem ordentlichen Schwall versehen. Augen zu und runter!! Kurz nach Wipperkotten wird eine Straßenbrücke neu gebaut, die Sperrung der Wupper hier ist inzwischen aber wieder aufgehoben worden. Nach weiteren 4 km kommt die Stadtdurchfahrt von Leichlingen. Wir sehen traumhafte Gärten und rechts ein schönes gut erhaltenes altes Backstein-Industriegebäude.
Ab hier beginnt der genehmigungspflichtige Abschnitt der Wupper. Immer mehr Besiedelung ist am Ufer zu finden. (In Opladen in der Ludwig-Rehbock-Anlage hinter einer Brücke liegt der Ausstieg, den man im Frühjahr und Sommer nehmen muss. An der Brücke ein kleines Schild: „Weiterfahrt in 50 m verboten“, der Ausstieg ist auf der rechten Seite. Eine Weiterfahrt ist im Herbst und Winter erlaubt, wenn der Pegel Opladen mindestens 1 m beträgt und die entsprechende kostenpflichtige Bescheinigung vorhanden ist). Nach knapp drei Kilometern kommt eine Eisenbahnbrücke, die sich durch einen ordentlichen Schwall und gleich jeweils zwei Brückenpfeilern hintereinander auszeichnet, aufpassen! Wir nehmen den linken Bogen, da weniger Schwall, Dietmar genießt den mittleren Bogen. Nach weiteren drei Kilometern unterqueren wir die Autobahnbrücke der A 3, ab hier kommt wieder eine schöne Strecke durch Wiesen und Äcker, die aber viele Stufen und Schwälle hat und der Höhepunkt der Tour ist!
Ca. 500 m nach der Autobahnbürcke kommt eine lange Sohlschwelle am Wehr Rauschenberger Mühle, die bei diesem Hochwasser eine ordentliche Schwallstrecke ist, aber laut Jübermann auch nur bei Hochwasser fahrbar ist. Laut Dietmar ist die Sohlschwelle ab ca. 1,20 m gut zu befahren, darunter sollte umtragen werden. Die Sohlschwelle ist rechts, das Steilwehr (nicht befahrbar) auf der linken Seite.
Es folgen auf einem Kilometer einige Stufen und eine weitere Eisenbahnbrücke. Ca. einen Kilometer weiter eine Sohlschwelle und kurz danach, kurz bevor von links die Dhünn in die Wupper mündet, eine Stufe, die aber heute wohl abgesoffen ist – oder das Adrenalin von der Sohlschwelle lässt sie mich übersehen! Laut Jübermann kann diese Stufe links umtragen werden.
Nach einem weiteren guten Kilometer kommt die Ausstiegsstelle. Der letzte Kilometer zieht sich mit den Kurzbooten, wir haben heftigen Gegenwind und das Hochwasser des Rheins, das in die Wupper zurückdrückt, verwandelt die eben noch so schnelle Wupper in ein stehendes Gewässer. Links die große Mülldeponie von Bayer Leverkusen, jetzt begrünt, aber in Wirklichkeit ein Giftdepot. Die Ausstiegsstelle kann nicht übersehen werden. Vor der Autobahnbrücke A 59 ist quer über die Wupper eine Pontonbrücke gelegt, die Lücken zwischen den Pontons sind mit Ketten gesperrt. Hier steigt man rechts am Ufer aus und trägt die Boote oben auf den Deich. Dort kann das Auto auch beladen werden.
Es war eine super schöne, schnelle und spritzige Tour, aufgrund des Wasserstandes aber nichts für AnfängerInnen. Vielen Dank an unseren Wanderwart Dietmar für das Anbieten und Organisieren der Tour – Und wann geht es auf die obere Wupper? Bis Müngsten kann die Wupper pegelunabhängig befahren werden 🙂
Fotos
Hier findet ihr ein paar Fotos von der schönen Tour auf der Wupper
Obere Wupper
Am 8. Dezember haben wir die Wupper oberhalb der heutigen Tour gepaddelt,. Hier eine Beschreibung der oberen Tour von Kohlfurth bis Wipperkotten.